Nachtrag 2011

Die Leiterin des Kinderheims hielt mich auf dem Laufenden. Noch lange nach dem 11. März waren die Kinder, Jugendlichen, Schwestern und MitarbeiterInnen von Nachbeben betroffen. Das Fundament des Gebäudes war so sehr beschädigt worden, dass ein Neubau des Heims unausweichlich schien. So lange musste man sich mit den noch bewohnbaren Teilen des Hauses arrangieren bzw. dann in provisorische Unterkünfte umziehen.

Zurück in Deutschland kontaktierte ich zum einen meine Uni, um mich zurück zu melden. Dort sagte man mir, dass man nur noch auf ein Lebenszeichen von mir gewartet hatte. Es waren wohl mehrere Studenten unseres Instituts zur gleichen Zeit in Japan gewesen. Zum anderen nahm ich Kontakt mit meiner alten Schule auf. Es ist ein Mädchengymnasium, das ebenfalls wie das Kinderheim in Trägerschaft der Thunier Franziskanerinnen steht. Ich bat darum, eine Spendenaktion für das Kinderheim ins Leben rufen zu können. Der Schulleiter und sein Vertreter waren gerne bereit, mir diese Gelegenheit zu geben. An zwei Tagen hielt ich mehrere Vorträge vor den Schülerinnen und Lehrern, berichtete  von meinen Erfahrungen und der Lage in Japan. Die lokale Presse war auch anwesend und die Nummer des Spendenkontos fand weite Verbreitung. (Link zum alten Zeitungsartikel: http://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/274434/karina-hermes-aus-rhede-betreute-kinder-in-der-nahe-von-fukushima). Neben privaten Spenden waren unter anderem auch Malteser International und Caritas Österreich am Wiederaufbau des Kinderheims beteiligt.

Als die Genehmigung der Präfektur da war, genügend Gelder bewilligt und Spenden gesammelt waren, begann der Neubau. Die Kinder und Mitarbeiter wurden aktiv in die Gestaltung des neuen Heimes miteinbezogen. Erst im Juni 2013 war das neue Heim komplett fertiggestellt. Das Kinderheim hat nun Platz für 48 Kinder und Jugendliche. Es verfügt über eine gute Isolierung, hat Notfallgeneratoren und Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Im Falle eines neuen ebenso starken Erdbebends wie 2011 wird das Gebäude standhalten, da der verwendete Stahlbeton die gesetzlichen Anforderungen mehr als erfüllt. Das Heim ist zudem für die Nachbarschaft zu einem Sammelplatz im Katastrophenfall bestimmt worden.

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Internetauftritt des Kinderheims http://fujinosono.or.jp/fujino_en_index.html

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