Bereits in der Vergangenheit wurde Japan eine mangelhafte Aufarbeitung seiner Rolle im Zweiten Weltkrieg vorgeworfen. Nicht zu Unrecht, denn bei der eigenen Bevölkerung sind die Kenntnisse diesbezüglich weitgehend unausgereift. Wo Unkenntnis oder seichtes Halbwissen vorherrschen, wird auch in Japan schnell diese Lücke durch selbsternannte Patrioten ausgefüllt, die mit „alternativen Fakten“ arbeiten.
Einer von ihnen ist ein Mann, der sich Seiji Fuji nennt, aber eigentlich Toshio Motoya heißt. In seinem Buch „Theoretical Modern History: The Real History of Japan“ behauptet er unter anderem, dass die USA selbst den Untergang der USS Arizona bei Pearl Harbor verursacht haben, um einen Angriff auf Japan zu rechtfertigen. Auch das Massaker von Nanking, bei dem mehrere hundertausend Zivilisten und Kriegsgefangene von den japanischen Truppen getötet und Frauen und Mädchen Opfer von Massenvergewaltigungen geworden sind, wird komplett geleugnet.
Nun ist dieser Toshio Motoya nicht nur irgendein Nationalist, sondern der Mitbegründer der Hotelkette APA Hotels und wohl einer der reichsten Privatpersonen Japans. In seinen Hotels sind die Werke mit dem fragwürdigen Inhalt auf allen Zimmern verteilt. Motoya sieht es als seinen Auftrag, die Leute über die „wahre“ Geschichte Japans aufzuklären und ihren Nationalstolz zu fördern.
Proteste gegen solche Darstellungen und die Verbreitung falscher Informationen hat es zum einen von chinesischer Seite gegeben. Die chinesische Regierung hat die eigenen Reiseveranstallter dazu aufgerufen, die Hotelkette zu boykottieren. Zum anderen betrachten auch japanische Stimmen Motoyas Verhalten mit Sorge, da dies wiederum die Frage aufwirft, ob Japan seine Rolle und Verantwortung mit Bezug auf den Zweiten Weltkrieg noch immer nicht begriffen hat.
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